Sprecher schreit ins Mikrofon

Sprecher ist nicht gleich Sprecher: worauf es ankommt

  • 3. März 2020

Eine graue und triste Welt wäre das, wenn wir keine Sprecher hätten. Werbung nur auf Papier oder als Animation, Blockbuster nur im O-Ton der Schauspieler und traurige Stille bei Fußballspielen. Das Berufsbild des Sprechers erschafft viel mehr als ein paar Jobs. Denk an die Traumwelt, die durch einen Sprecher entsteht. Die Magie, die Faszination, die Action.

Doch Sprecher ist nicht gleich Sprecher. Jeder Sprecherberuf hat sein eigenes Handwerkszeug und die Anforderungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Neben den bekanntesten Sprecherberufen gibt es unzählige mehr: Trauredner, Moderatoren, Stadionsprecher, Meditationssprecher, Hochzeitsredner, …


Infografik Synchronsprecher, Werbesprecher, Nachrichtensprecher Hörbuchsprecher

Infografik: Sprecher ist nicht gleich Sprecher

 

Infografik zum Download

Worauf wir bei den folgenden Sprechertypen achten sollten, zeige ich dir in diesem Blog-Artikel. Meine zugehörige Infografik kannst du dir hier herunterladen.

 

 

Synchronsprecher

Synchronsprecher leihen vorhandenen Rollen ihre Stimme: Das betrifft die komplette Filmbranche, Zeichentrickserien oder den Gaming-Bereich. Als Synchronsprecher solltest du eine außergewöhnliche Stimme mit Wiedererkennungswert haben und empathisch sein, um dich schnell in Rollen und Situationen hineinversetzen zu können.

Nachrichtensprecher

Als Nachrichtensprecher informierst du, ohne eine Meinung zu vertreten. Der Sprecher muss bei Nachrichtentexten also darauf achten, dass er den Text neutral vermittelt, aber gleichzeitig nicht monoton klingt. Mir hat der sogenannte „Nachrichtenduktus“ beim Sprechen geholfen. Dabei werden die Satzenden stark auf Punkt gesprochen und durch die Betonung der sinngebenden Worte Akzente gesetzt. Eine weitere Herausforderung: Oftmals handelt es sich um komplexe Zusammenhänge, die nur schwer zu erfassen sind. Damit der Hörer diese in kleinen Häppchen serviert bekommt, ist die Sprachgestaltung entscheidend!

Werbesprecher

Höher, weiter, schneller, besser! Werbetexte sollen den Hörer in ihren Bann ziehen und in Erinnerung bleiben. Werbesprecher haben daher die Aufgabe mit viel Emotion und großen Gesten zu sprechen. Körperspannung und innere Haltung sind absolut notwendig! Eine schnelle Übung: Überlege dir einen Satz z. B. „Ich habe heute Mittag Kartoffelbrei gegessen“. Nun überlege dir verschiedene Emotionen, bei denen du die dazugehörige Körperhaltung einnimmst und immer wieder den gleichen Satz sprichst. Suche dir möglichst konträre Emotionen raus: Verliebt, verachtend, erotisch, müde, arrogant, niedergeschlagen. Achte darauf, dass du den ganzen Raum mit deiner Emotion einnimmst, sie aber dennoch authentisch wiedergibst.

Hörbuchsprecher

Ein Hörbuchsprecher hat wiederum einen ganz anderen Schwerpunkt, als ein Werbesprecher. Hörbuchsprecher müssen Figuren Leben einhauchen und ihnen einen Charakter verleihen, der zu ihnen passt. Deine Stimme sollte facettenreich und wandelbar sein, um dich in dem Genre durchzusetzen. Hierfür ist es wichtig, dass du ausgiebig trainierst und deine Stimme gesund hältst. Hier findest du hilfreiche Tipps & Tricks zur Stimmhygiene.